Xenon Kino Berlin

Filmkunstkino in Berlin-Schöneberg

R. I. P. Helmut Berger

HelmutBergerRIP
Helmut Berger* 29.05. 1944 † 18.05. 2023 (Bild: »Helmut Berger, meine Mutter und Ich« © Salzgeber & Co. Medien)
Nun ist der Österreicher Helmut Berger kurz vor seinem 79. Geburtstag entschlafen.
Mit 18 zog er nach London, wo er sich mit Gelegenheitsjobs durchschlägt, Schauspielunterricht nimmt und beginnt, als Fotomodell zu arbeiten. Nach seinem Umzug nach Rom ist Berger zunächst weiter als Modell und als Filmstatist tätig. 1964 lernt er an einem Strand den italienischen Starregisseur Luchino Visconti kennen. Die beiden werden später Lebensgefährten. Visconti fördert Bergers Schauspiel maßgeblich: Er besetzt ihn in seiner Episode für den Omnibusfilm ‘Hexen von heute’ (1967) und verhilft ihm mit der Rolle des Martin von Essenbeck in seinem Historiendrama ‘Die Verdammten’ (1969) zum internationalen Durchbruch. Berühmt ist vor allem Bergers Drag-Bühnennummer, in der er mit Nylonstrümpfen, High Heels und Korsage Marlene Dietrichs Showauftritt in ‘Der blaue Engel’ imitiert - 1970 spielt er in Massimo Dallamanos Verfilmung von Oscar Wildes ‘Das Bildnis des Dorian Gray’ die Titelrolle. In der Folge dreht Berger eine Reihe von Filmen, die heute zu den Klassikern des Kinos der 70er Jahre zählen: Vittoria De Sicas ‘Der Garten der Finzi Contini’ (1970), der im selben Jahr mit dem Oscar als Bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet wird; 'Salon Kitty’ (1976) von Tinto Brass. Seine größten künstlerischen Erfolge feiert Berger aber mit zwei weiteren Visconti-Filmen: ‘Ludwig II.’ (1972), in dem er kongenial den bayrischen Märchenkönig verkörpert, der langsam dem Wahnsinn verfällt. 1974 folgt Viscontis ‘Gewalt und Leidenschaft’ (1974) über einen alternden Kunstprofessor (Burt Lancaster), der sich in einen jungen Studenten (Berger) verliebt. Berger wird durch diese Rollen zum Weltstar und ist spätestens Mitte der 70er Jahre in den Boulevard-Medien omnipräsent. Sein ausschweifendes und extravagantes Partyleben im europäischen Jet Set bringt ihm den Ruf eines Bonvivants und Enfant terribles ein. Nach Viscontis Tod im Jahr 1976 stürzt Berger in eine tiefe persönliche und künstlerische Krise, die mit der generellen Krise des italienischen Kinos ab Mitte der 70er Jahre zusammenfällt. In der Folge kann Berger an seine frühen Triumphe nicht mehr anknüpfen.
2013 nimmt er dann noch an dem RTL-Dschungelcamp ‘Ich bin ein Star, holt mich hier raus’ teil, die er aber bereits am dritten Tag wegen gesundheitlicher Probleme verlässt …

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