Mommy
CAN 2014 • 139 Min. • frei ab 12 • franz.O.m.U.
Regie: Xavier Dolan (s.a. »Matthias et Maxime« (2019) und »Einfach das Ende der Welt« (2016) und »Sag nicht wer Du bist« (2013) und »Herzensbrecher« (2010) und »I Killed My Mother« (2009))
Buch: Xavier Dolan
mit: Anne Dorval (s.a. »Einfach das Ende der Welt« (2016) und »Herzensbrecher« (2010) und »I Killed My Mother« (2009)), Suzanne Clément (s.a. »I Killed My Mother« (2009)), Antoine-Olivier Pilon, Alexandre Goyette, Patrick Huard
Kamera / Bildgestaltung: André Turpin (s.a. »Sag nicht wer Du bist« (2016))
Schnitt / Montage: Xavier Dolan (s.a. »Einfach das Ende der Welt« (2016) und »Sag nicht wer Du bist« (2013) und »Herzensbrecher« (2010) und »I Killed My Mother« (2009))
Musik: Noia
Steve Després …
Die resolute Diane liebt ihren 15-jährigen Sohn Steve über alles, obwohl er sie mit seinen extremen Wut- und Gewaltausbrüchen in den Wahnsinn und in den Ruin treibt. Seit dem Tod seines Vaters hat Steve eine Reihe von Heimen für schwer erziehbare Kinder durchlaufen. Nun kommt er zurück zu seiner Mutter, weil niemand sonst mit ihm fertig wird. Mit seinem fordernden Anspruch auf die Rolle des Mannes im Haus und seiner überbordenden Liebe zu ihr stellt er sie auf die Probe. Dabei ist Diane auch ohne ihren unbändigen Sohn längst überfordert mit sich und der Welt. In ihrem Bemühen, ihr Schicksal zu meistern, bekommt sie unverhofft Hilfe von der schweigsamen Nachbarin Kyla, der es gelingt, eine Balance in der Mutter-Sohn-Beziehung zu schaffen und eine zarte Hoffnung auf eine vielleicht doch noch glückliche Zukunft aufkeimen zu lassen.
Diane »Die« Deprés …
Mit ungeheurer Wucht erzählt MOMMY von einer außergewöhnlichen Mutter-Sohn-Beziehung, in der Zärtlichkeit und Brutalität nur einen Herzschlag voneinander entfernt sind. Mit großem stilistischen Wagemut, mitreißender Musik und viel Liebe zu seinen Figuren feiert Regiewunder-kind Xavier Dolan die Möglichkeiten des Kinos. MOMMY ist so intensiv, dass er fast die Leinwand sprengt und direkt unter die Haut geht. In Cannes begeisterte der Film Kritiker und Publikum gleichermaßen und wurde mit dem Preis der Jury ausgezeichnet.
Xavier Dolan zu seinem quadratischen Bildformat 1:1:
Nachdem ich letztes Jahr das Musikvideo zu COLLEGE BOY von Indochine im Format 1:1 gedreht hatte, dämmerte es mir, dass dieses Format einen einzigartigen emotionalen Effekt vermittelt. Das quadratische Bild umrahmt Gesichter perfekt und erscheint mir daher für Portraitaufnahmen ideal. Keinerlei Ablenkung ist auf solch begrenztem Raum möglich, der Charakter steht unentrinnbar im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit. Außerdem hat sich 1:1 auch als Format von CD-Covern in unsere Vorstellungswelten eingeprägt. Das „Die & Steve 4ever-Mix“-Leitmotiv findet so in diesem Bildformat ein zusätzliches Echo. Um ehrlich zu sein ist die Wahl des Formats auch meinem Kameramann André Turpin geschuldet, der – wie ich dachte – immer schon einmal in 1:1 drehen wollte, sich aber nie getraut hatte. Nachdem er mir nun ein Jahr die Ohren voll geheult hat, weil er unser gewähltes Format bei jeder Einstellung verdammte, sind mir zwei Dinge klar geworden: André liebt Cinemascope und ich bereue absolut nichts in dieser Angelegenheit ...
Dieser Film lief im Xenon im November 2014