Born To Be Blue
CDN / UK 2015 • 97 Min. • frei ab 12 • MPAA: Rated R for drug use, language, some sexuality and brief violence • engl.O.m.U.
Regie: Robert Budreau
Buch: Robert Budreau
mit: Ethan Hawke (s.a. »Strange Way Of Life« (2023) und »Maggies Plan« (2016) und »Gattaca« (1997)), Carmen Ejogo, Callum Keith Rennie, Tony Nappo, Stephen McHattie, sowie Kedar Brown als Miles Davis und Kevin Hanchard als Dizzy Gillespie
Kamera / Bildgestaltung: Steve Cosens
Schnitt / Montage: David Freeman
Musik: David Braid, Todor Kobakov, Steve London
BORN TO BE BLUE erzählt von einem Wendepunkt im Leben des legendären Jazz-Trompeters Chet Baker. Nach einem kometenhaften Aufstieg in den 1950er Jahren, gefeiert als der ‚James Dean of Jazz‘ und ‚King of Cool‘, war Baker schon zehn Jahre später am Ende. Zerrissen von seinen inneren Dämonen und den Exzessen des Musikerlebens, begegnet er einer Frau, mit der wieder alles möglich scheint. Angefeuert von seiner neuen Leidenschaft und ihrem bedingungslosen Glauben an ihn, kämpft sich Baker wieder zurück und erschafft so einige der unvergesslichsten Musikaufnahmen seiner Karriere ..
Chet Baker wurde am 23. Dezember 1929 im kleinen Städtchen Yale in Oklahoma geboren. Musik wurde zuhause groß geschrieben: sein Vater war professioneller Gitarrist, bevor er sich während der Großen Depression der Farm-Arbeit zuwenden musste, und seine in einer Fabrik arbeitende Mutter spielte Klavier. Schon als Kind spielte Baker zunächst Posaune und später Trompete, außerdem sang er im Kirchenchor und spielte im Schulorchester.
Nach einigen Jahren beim Militär, in denen er in Berlin und San Francisco stationiert war und in den Army-Bands spielte, begann Baker seine professionelle Musikkarriere Anfang der fünfziger Jahre in Los Angeles. Nachdem er zunächst für einige Westküsten-Konzerte in der Band des großen Charlie Parker spielte, feierte er bald erste Erfolge als Mitglied des Gerry Mulligan Quartet. Nach dessen Ende gründete er das Chet Baker Quartet, das mehrere erfolgreiche Alben veröffentlichte. Mehrfach wählten ihn die Leser der Magazine Down Beat und Metronome zum Besten Trompeter, noch vor Miles Davis. Auch das Album „Chet Baker Sings“ wurde 1956 zu einem großen Erfolg.
Bereits in den fünfziger Jahren kam Baker allerdings auch erstmals mit Heroin in Kontakt, dem er schnell verfiel. Die Sucht wurde er Zeit seines Lebens nicht wieder dauerhaft los. Mehrfach wurde er während verschiedener Europa-Aufenthalte wegen kleinerer Vergehen im Zusammenhang mit Drogen in Deutschland oder Großbritannien des Landes verwiesen. Außerdem musste er sowohl in Europa als auch in den USA immer wieder ins Gefängnis.
Nach dem Verlust seiner Zähne und dem Einsatz einer Prothese gelang Baker Ende der sechziger Jahre auch dank der Unterstützung seines Kollegen Dizzy Gillespie ein beachtliches Comeback. 1978 zog er dauerhaft nach Europa, wo er die produktivste Phase seiner Karriere erlebte. Während er in seiner Heimat zusehends in Vergessenheit geriet, erfreute sich Bakers Musik in Europa großer Beliebtheit. Eine ganz neue Hörerschaft erschloss sich etwa in der Zusammenarbeit mit seinem britischen Kollegen Elvis Costello. Noch kurz vor seinem Tod am 13. Mai 1988 in Amsterdam nahm er mit der NDR Bigband und dem Rundfunkorchester Hannover das „Last Great Concert“ auf.