Eisenstein in Guanajuato
NL MEX FIN BEL 2015 • 105 Min. • frei ab 16 • engl. O.m.U.
Regie: Peter Greenaway
Buch: Peter Greenaway
mit: Elmer Bäck, Luis Alberti, Maya Zapata, Rasmus Slätis, Jakob Öhrmann
Kamera / Bildgestaltung: Reinier van Brummelen
Schnitt / Montage: Elmer Leupen
Musik: Prokofjew, Ponce, Traditionals, Cuco Sánchez u.a.
Sergej Eisenstein will in Mexiko einen Film drehen ...
1931 reist der sowjetische Regisseur Sergei Eisenstein nach Guanajuato, um seinen Film ‘Que viva México’ zu drehen. Er begegnet dort einer anderen Kultur und deren Umgang mit dem Tod, entdeckt eine weitere Revolution - und den eigenen Körper. Greenaway zeichnet Eisenstein als exzentrischen Künstler, der mit der Hybris des international gefeierten Regie-Stars nach Mexiko reist. Ziemlich bald gerät er in Schwierigkeiten mit seinem amerikanischem Finanzier, dem Schriftsteller Upton Sinclair. Zugleich beginnt er, in der ebenso sinnenfrohen wie bedrohlichen Fremde seine Heimat und das Stalin-Regime neu zu reflektieren und erlebt die Veränderung von einem konzeptuellen Filmemacher zu einem an der ‘condition humaine’ interessierten Künstler. Unter seinem Blick setzen sich die Zeichen, Eindrücke, religiösen und heidnischen Symbole der mexikanischen Kultur neu zusammen.
Detailaufnahmen, geteilte Bilder, eine dramatisierende Montage - um die Wandlung seines Helden, der sich selbst als traurigen Clown bezeichnet, zu inszenieren, zitiert und variiert Greenaway dessen filmische Mittel. Szene für Szene nähert sich der Film dem Menschen Eisenstein, der von einem unerwarteten Begehren überrascht wird ... Berlinale 2015
ihm wird der attraktive Führer Palomino Cañedo zur Seite gestellt ...
Cañedo macht Eisenstein mit den mexikanischen Gepflogenheiten vertraut, u.a. ein völlig anderes Verhältnis zum Tod …
ausserdem entjungfert er den offensichtlich homosexuellen und etwas verklemmten Regisseur …
Peter Greenaway mit seinen beiden Hauptdarstellern während der Berlinale 2015
Dieser Film lief im Xenon im November 2015