Xenon Kino Berlin

Filmkunstkino in Berlin-Schöneberg

Der verlorene Sohn
»Boy Erased« USA 2018 • 115 Min. • frei ab 12 • MPAA: Rated R for sexual content including an assault, some language and brief drug use
Regie: Joel Edgerton
Buch: Joel Edgerton nach der autobiographischen Erzählung »Boy Erased« von Garrard Conley
mit: Lucas Hedges (s.a. »Mid90s« (2018) und »Ben Is Back« (2018) und »Lady Bird« (2017) und »Manchester By The Sea« (2016)) Nicole Kidman (s.a. »Bombshell« (2019) und »The Hours« (2002) und »Eyes Wide Shut« (1997 - 99)), Russell Crowe (s.a. »Gladiator« (2000)), Xavier Dolan (als Darsteller s.a »Verlorene Illusionen« (2022) und »Matthias et Maxime« (2019) und »Sag nicht, wer Du bist« (2013) und »Herzensbrecher« (2010) und »I Killed My Mother« (2009)), Joel Edgerton (s.a. »Life« (2015)), Troye Sivan, David Joseph Craig, Michael »Flea« Balzary (s.a. »The Spark Brothers« (2021)), Cherry Jones (s.a. »The Party« (2017))
Kamera / Bildgestaltung: Eduard Grau (s.a. »Suffragette« (2015) und »A Single Man« (2010))
Schnitt /Montage: Jay Rabinowitz (s.a. »The United States vs. Billie Holiday« (2020) und »I’m Not There« (2007))
Musik: Danny Bensi, Saunder Jurriaans

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Der junge Jared gesteht seinen streng christlichen Eltern, dass er auf Männer steht ...

Der neunzehnjährige Jared Eamons wächst in einem Baptistenprediger-Haushalt in den amerikanischen Südstaaten auf. Als sein streng gläubiger Vater Marshall von der Homosexualität seines Sohnes erfährt, drängt er ihn zur Teilnahme an einer fragwürdigen Reparativtherapie. Vor die Wahl gestellt, entweder seine Identität oder seine Familie und seinen Glauben zu riskieren, lässt er sich notgedrungen auf die absurde Behandlung ein. Seine Mutter Nancy begleitet Jared zu der abgeschotteten Einrichtung, deren selbst ernannter Therapeut Viktor Sykes ein entwürdigendes und unmenschliches Umerziehungsprogramm leitet ...

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sein Vater Marshall, ein sichtlich derangierter Russell Crowe, ist Baptistenprediger und entsprechend geschockt...

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Die Ärztin, die Jared untersuchen soll, zweifelt an der Therapie, die Jared nun absolvieren soll ...

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Viktor Sykes leitet eine abgeschottete Einrichtung, in der Jugendliche »therapiert« werden sollen ...

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Junge Schwule sollen hier bekehrt werden ...

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Die »Patienten« sollen ihre Familie analysieren, und angeben wer etwa Drogenprobleme hat, Alkoholiker ist, Pornos konsumiert oder schon mal abgetrieben hat ...

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Xavier aus Wien, wird Jareds erster Vertrauter ...

Zum aktuellen Stand der Reparativ-Therapie
Aktuell haben 36 Staaten in den USA keine Gesetze gegen die Reparativtherapie.
Wohingegen 14 Staaten plus Washington D. C. Gesetze verabschiedet haben, um LGBTQ-Jugendliche davor zu schützen.

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• Nach Aussage der Organisation Human Rights Campaign sind LGBTQ-Jugendliche, die starker Ablehnung ausgesetzt sind, achtmal höher gefährdet, Selbstmord zu begehen. Außerdem besteht für sie eine sechsmal höhere Wahrscheinlichkeit, unter starken Depressionen zu leiden. Es ist dreimal wahrscheinlicher, dass sie illegale Drogen konsumieren und es besteht ein dreimal höheres Risiko für eine HIV- und STD-Erkrankung.

• Der American Psychiatric Association zufolge sind die potentiellen Risiken einer Reparativtherapie sehr groß und beinhalten Folgen wie Depression, Angstzustände und selbstzerstörerisches Verhalten. Außerdem kann die therapeutische Ausrichtung, die gesellschaftliche Vorurteile gegen LGBTQ beinhaltet, den Selbsthass verstärken, den der Patient vorher bereits erlebt hat.

• Viele der Patienten, die sich der Reparativtherapie unterzogen haben, gaben an, dass sie inkorrekter Weise informiert wurden, dass LGBTQ einsame, unglückliche Individuen sind, die niemals Akzeptanz und Zufriedenheit erfahren werden.

• Die Wahrscheinlichkeit, dass ein schwuler oder lesbischer Mensch in einer Beziehung Glück und Zufriedenheit erfahren könnte, wird nicht in Aussicht gestellt. Ebenso werden alternative Möglichkeiten besprochen, wie man mit den Folgen von sozialer Stigmatisierung umgehen könnte.

American Medical Association
„Unser Verband ist gegen die Reparativtherapie, die auf der Annahme basiert, Homosexualität sei per se eine mentale Störung. Außerdem sind wir gegen die Annahme, der Patient oder die Patientin sollten ihre homosexuelle Orientierung ändern.“

American Psychiatric Association
Bereits 1997 veröffentlichte die APA ein Informationsblatt zu homosexuellen und bisexuellen Themen, in dem darauf hingewiesen wird, dass „kein veröffentlichter wissenschaftlicher Beweis existiert, der die Effizienz der ‚Reparativtherapie' als Behandlung zum Wechsel der sexuellen Orientierung unterstützt.
„APA ist gegen die Reparativtherapie, die auf der Annahme basiert, Homosexualität sei per se eine mentale Störung. Außerdem sind wir gegen die Annahme, der Patient oder die Patientin sollten ihre homosexuelle Orientierung ändern.“

World Psychiatric Association
„Es existiert kein glaubhafter wissenschaftlicher Beweis, der besagt, dass die ursprüngliche sexuelle Orientierung geändert werden kann. Darüber hinaus können sogenannte Behandlungen von Homosexualität ein Klima schaffen, in dem Vorurteile und Diskriminierungen wachsen und potentiell schädlich sein können (Rao und Jacob 2012). Die Verordnung jeglicher Eingriffe mit dem Ziel, etwas zu ‚behandeln', dass keine Störung ist, ist vollständig unethisch.“

Dieser Film lief im Xenon im Februar bis April und im Juli 2019

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