Postcards From London
UK 2018 • 90 Min. • frei ab 12 • MPAA: not rated • engl. O.m.U.
Regie: Steve McLean
Buch: Steve McLean
mit: Harris Dickinson (s.a. »Blitz« (2024) und »Matthias et Maxime« (2019) und »Beach Rats« (2017)), Jonah Hauer-King, Alessandro Cimadamore, Leonardo Salemi, Rapahel Desprez, Trevor Cooper, Silas Carson, Ben Cura
Kamera / Bildgestaltung: Annika Summerson
Schnitt / Montage: Stephen Boucher
Musik: Julian Bayliss
Der achtzehnährige Jim aus Essex kommt nach London, um in der großen Stadt sein Glück zu finden. Doch schon in der ersten Nacht wird er ausgeraubt und muss auf der Straße übernachten. Dort hört er von ‚The Raconteurs’ , einer Gruppe von feingeistigen Männer-Escorts mit enzyklopädischem Wissen über die schönen Künste, die sich auf das geschliffene Gespräch vor und nach dem Sex spezialisiert haben. Jim schließt sich den Jungs an und steigt schnell vom naiven Anfänger zur gefragten Begleitung und Künstler-Muse auf. Mit seinem Aussehen könnte er es sogar zum größten Stricher-Star bringen, den London je gesehen hat. Wenn er nur nicht unter dem Stendhal-Syndrom leiden würden, das ihn beim Anblick wahrer Kunst in Ohnmacht und in Tableau vivants seines Lieblingsmalers Caravaggio fallen lässt. Doch Jims Übersensibilität eröffnet ihm auch ganz neue Möglichkeiten …
Regisseur Steve McLean siedelt seine selbstironische Ode an die Kunst der käuflichen Liebe in einem hochstilisierten Soho der Gegenwart an, in dem Escorts als die einzig wahren Träger schwuler Kulturgeschichte gelten. Jims Coming-of-Age-Geschichte ist eng verwoben mit queeren Filmklassikern wie Pasolinis ‚Accatone‘, Fassbinders ‚Querelle‘ und Van Sants ‘My Own Private Idaho‘. Wichtigste Bezugspersonen sind aber Caravaggio - der erste Maler, der es wagte, Bettler und Huren zu Heiligen zu machen - und Derek Jarman, der das Leben des Künstlers mit »Caravaggio« kühn verfilmte ...