Herz des Himmels, Herz der Erde
D 2010 • 98 Min. • frei ab 6
Regie: Frauke Sandig, Eric Black
Buch: Frauke Sandig, Eric Black
mit: Josefa »Chepita« Hernández Pérez, Floridalma Pérez Gonzalez, Carlos Chan K’in Chanuk, Kajkan Felipe Mejía Sepet, Alonso Mendez, Don Antonio Martinez, Gregoria Crisanta Pérez, Maudilia Lopez Cardona, Comandante David, Jerónimo
Kamera / Bildgestaltung: Eric Black
Schnitt / Montage: Grete Jentzen, Silke Botsch
Musik: Arturo Pantaleón
Was verbirgt sich hinter dem Mythos des Mayakalenders, dessen »Lange Zählung« nach 5.125 Jahren am 21. Dezember 2012 endet? Wird die Welt untergehen?
Sechs junge Maya aus Chiapas und Guatemala lassen uns teilhaben an ihrem Leben, ihrem Widerstand gegen die Ausplünderung der Erde. Ein bewegender Film voller Respekt für seine Protagonisten, in Bildern von mitunter verstörender Schönheit. Dem westlichen Objektdenken, das Globalisierung, genmanipulierte Nahrung und Umweltzerstörung als Normalität hinnimmt, begegnen sie mit einer Kosmovision, die das Andere, Mensch, Tier, Natur, nicht als losgelöstes Gegenüber, sondern als Teil des eigenen Seins begreift. Am vielbeschworenen Ende des Maya-Kalenders 2012, so begreifen wir, steht die Möglichkeit eines Neuanfangs: »Die Zeit ist wie ein Kreis«.
Chan K’in, ein junger Lacandonen-Maya, lebt in der überwältigenden Natur des letzten grossen Regenwalds Nordamerikas, der durch die Abholzung und die drohende Ausbeutung der dort entdeckten Ölvorkommen bedroht ist. Sein Onkel, der berühmte Schamane Don Antonio, unterweist ihn in den Zeremonien und in der Heil- und Pflanzenkunde ...
Der Astro-Archäologe Alonso deutet in Palenque die geheimnisvollen Inschriften der Ruinen, zieht Parallelen zwischen dem Untergang des Maya-Imperiums, dem Ende eines Zeitzyklus und dem drohenden ökologischen Kollaps ...
Flori musste als kleines Mädchen vor dem Völkermord in Guatemala fliehen, dem ihre halbe Familie zum Opfer fiel. Nun kehrt sie zurück in ihr Dorf, um den Widerstand gegen das kanadische Minenunternehmen zu unterstützen, das unter rücksichtslosem Einsatz hochgiftiger Chemikalien Gold im Tagebau abbaut ...
Felipe ist nach vielen Umwegen ein spiritueller Maya-Führer in Guatemala geworden, der eingebettet in die besondere Erinnerungskultur der Maya Überlebenden des Völkermords hilft, ihre Traumata zu überwinden ...
Chepita, eine junge Frau im Hochland von Chiapas, kämpft für den Erhalt des ursprünglichen Mais, der das heiligste Gut der Maya ist, und unterrichtet Frauen im Lesen und Schreiben ...
Jerónimo, ehemaliger Comandante der Zapatisten, bewirtschaftet heute in einer selbstverwalteten Maya-Gemeinde in Chiapas ein schmales Stück Land und kämpft gegen die Einführung von Genmais durch transnationale Konzerne. »Früher waren wir Indígenas unsichtbar für die Mächtigen«, sagt er. »Jetzt, seit wir die Maske tragen, müssen sie uns sehen.«
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Dieser Film lief im Xenon im 2010