Xenon Kino Berlin

Filmkunstkino in Berlin-Schöneberg

It Must Schwing! The Blue Note Story
D 2018 • 115 Min. • frei ab 0 • engl. / dt. O.m.U.
Regie: Eric Friedler
Buch: Eric Friedler
mit: Alfred Lion, Frank Wolff, Quincy Jones (s.a. »Miles Davis: Birth Of The Cool« (2019) und »Score« (2017), Charlie »Bird« Parker (s.a. »Miles Davis: Birth Of The Cool« (2019), Herbie Hancock (s.a. »Miles Davis: Birth Of The Cool« (2019), Thelonius Monk (s.a. »Miles Davis: Birth Of The Cool« (2019), John Coltrane, Wayne Shorter (s.a. »Miles Davis: Birth Of The Cool« (2019), Rolf Kühn
Kamera / Bildgestaltung: Thomas Schäfer
Schnitt / Montage: Berndt Burghardt
Musik: div.

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In der Musikwelt gehört das Plattenlabel Blue Note Records zu den ganz großen Namen. Es war wegweisend für die Entwicklung der schwarzen Musik in den USA. Jazz-Giganten wie Herbie Hancock, Quincy Jones, Sonny Rollins, Wayne Shorter, Miles Davis, John Coltrane, Thelonious Monk, Ornette Coleman oder Ron Carter - sie alle haben, oft in jungen Jahren, mit Blue Note Records Aufnahmen gemacht. Aufregende neue Künstler, ein kristallklarer Sound und grafisch hochmoderne Plattencover - das waren die Markenzeichen des Labels.
Viel weniger bekannt ist die Geschichte dieser legendären Firma. 1939 gründeten Alfred Lion (eigentlich: Löw) und Frank (auch ‘Francis’) Wolff, zwei junge Emigranten aus Berlin, in New York die erste Plattenfirma, die sich ganz der schwarzen Musik verschrieb. Alfred und Francis waren selbst keine Musiker, aber sie hatten das genaue Gespür für einen lebendigen Sound und den richtigen Groove. Ihre einzige Forderung: ‘It must schwing’. Ja, ihr Englisch klang sehr deutsch - daran erinnern sich alle Protagonisten des Dokumentarfilms. Die Anfänge des Labels waren bescheiden, und richtig reich wurden sie niemals - aber sie prägten die Geschichte der Jazz-Musik für immer ...

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Eine Welt ohne Rassentrennung
Bevor die Bürgerrechtsbewegung in den 1950er- und 1960er-Jahren ihren Höhepunkt erreichte und Martin Luther King, Jr. seine berühmte Rede ‚I Have A Dream‘ in Washington hielt, lebte man bei Blue Note die Utopie einer Welt ohne Rassentrennung schon lange einfach selbstverständlich. In einer Zeit, in der afroamerikanische Musiker in den USA unter extremer Diskriminierung und Ausgrenzung litten, wurden sie von den deutschen Emigranten Alfred Lion und Francis Wolff als gleichberechtigte Künstler respektiert. Hier wertschätzte man nicht nur ihr Talent, sondern gab ihnen eine dringend benötigte Plattform. Heute müssen Alfred Lion und Francis Wolff wohl als frühe Wegbereiter dieser Bewegung gelten ...

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Flucht vor den Nazis
Alfred Lion (1908-1987) und Francis Wolff (1908-1971) lernten einander schon als Teenager in ihrer gemeinsamen Heimatstadt Berlin kennen und teilten vor allem ihre Liebe für zeitgenössische amerikanische Musik. Ihr jüdischer Glaube machte es ihnen nach 1933 zunehmend schwer, im nationalsozialistischen Deutschland zu leben und Alfred entschied sich als Erster, nach Amerika zu gehen ... Den Freunden war immer klar, dass sie ihre Liebe zum Jazz gemeinsam zum Beruf machen wollten. Nachdem beide in New York angekommen waren, verwirklichten sie ihren Traum: Alfred, Talentsucher und Produzent, schuf mit Hilfe des kongenialen Toningenieurs Rudy Van Gelder (1924-2016) den unverwechselbaren Blue-Note-Sound. Francis entwickelte mit seinen Fotografien und den Ideen des Grafikers Reid Miles (1927-1993) für die Cover den einzigartigen Look der Blue-Note-Platten ...

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1965 verkauften Alfred Lion und Francis Wolff Blue Note und Alfred ging in den Ruhestand. Francis Wolff, der noch eine Weile für das Label gearbeitet hatte, starb überraschend 1971. Auf seinem Grabstein steht "Friend of Alfred Lion". NDR Hamburg

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Dieser Film lief im Xenon im 2018

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