»Johan, carnet intime homosexuel« FRA 1976 • 90 Min. • frei ab 18 • franz.O.m.U.
Regie: Philippe Vallois
Buch: Philippe Vallois, Laurent Olivier
mit: Philippe Vallois, Laurent Laclos, Walter Maney, Georges Barber, Eric Guardagnan, Marie-Christine Weill
Kamera / Bildgestaltung: François About, Thierry Arbogast
Schnitt / Montage: Philippe Vallois, Marie Béhar
Musik: Anton Bruckner
da Johan, der Hauptdarsteller des zu drehenden Filmes im Gefängnis sitzt, macht sich der ahnungslose Regisseur mit seiner Kamera auf die Suche ...
JOHAN wurde im Sommer 1975 gedreht und startete, obgleich schon um die sexuell explizitesten Szenen gekürzt, nur zensiert in den Pariser Kinos. Der Film war ein Zeitgenosse von LA CAGE AUX FOLLES und gleichzeitig dessen totaler Gegenentwurf - wild, frei, radikal, experimentell, sexuell. Die hier vorliegende Fassung von JOHAN ist die ursprüngliche, ungekürzte, die 1976 in der Section parallèle in Cannes uraufgeführt wurde. Dank eines zufälligen Funds konnte sich 1996 das Französische Filmarchiv des Films annehmen.
in der Schwulenszene im Paris der 70er-Jahre ... Eigentlich hätte Johan der Hauptdarsteller eines Films sein sollen, ständig ist die Rede von seiner - mysteriös bleibenden - Person. Doch Johan sitzt im Gefängnis. Die Suche nach einem geeigneten Ersatz führt den Regisseur ins homosexuelle Milieu des Paris der 70er Jahre: zu Freunden und Feinden von Johan. Aber nachdem er die gesamte Schwulenszene abgesucht und tiefschürfende Diskussionen mit seiner Schwulen-Freundin und seiner Mutter geführt hat, kommt er zu dem unausweichlichen Schluss: Der schöne, geheimnisvolle Johan ist durch niemanden zu ersetzen... JOHAN ist einerseits das Porträt eines jungen, exzentrischen Mannes und entwirft andererseits ein passioniertes Bild der Pariser Schwulenszene der 70er Jahre. Eine Zeit vor AIDS und eine Zeit vor dem ersten europäischen Gay-Pride, jenseits der Invasion kalifornischer Schwulenkultur. Nacktheit und expliziter Sex verkommen so auch nicht zu Pornographie und befriedigen keinen Voyeurismus, sondern sind Ausdruck eines ersten tiefen Selbstverständnis und grundlegender Freiheit schwuler Sexualität. Originell montiert, in quasi-dokumentarischen, realistischen Szenen erzählt, hat der Film bis heute nichts von seiner Aktualität verloren und besticht durch seinen unglaublichen Charme ... |
bei Freunden, Bekannten und Feinden Johans ...
doch Johan ist nicht zu fassen ...
Dieser Film lief im Xenon im November 2008