Xenon Kino Berlin

Filmkunstkino in Berlin-Schöneberg

Grace Jones - Bloodlight And Bami
UK / IRL 2017 • 116 Min. • frei ab 0 • engl. / franz. O.m.U.
Regie: Sophie Fiennes
Buch: Sophie Fiennes
mit: Grace Jones (s.a. »Helmut Newton - The Bad And The Beautiful« (2019)), Jean-Paul Goude, Sly & Robbie
Kamera / Bildgestaltung: Remko Schnorr
Schnitt / Montage: Sophie Fiennes
Musik: (Grace Jones)

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Grace Jones ist einer der letzten Paradiesvögel, die die Bühnen der Welt bevölkern. Auch mit fast 70 Jahren ist sie keinesfalls von gestern, sondern nach wie vor ein vor Energie sprühender Star. Regisseurin Sophie Fiennes hat die extravagante Diva über mehrere Jahre immer wieder mit der Kamera begleitet. Sie hat ihre spektakuläre Bühnenshow gefilmt, aber auch Privates wie Familienbesuche in Jamaika, wo Jones ihre Wurzeln hat. Doch sie arbeitet keine Biographie auf, sondern ohne Zeitzeugen und Archivmaterial entsteht das ganz gegenwärtige Bild einer faszinierenden Künstlerin.

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Grace Jones kommt am 19. Mai 1948 als Pfarrerstochter in Spanish Town auf Jamaika zur Welt, wächst jedoch in den Vereinigten Staaten auf. Nachdem sie in Syracuse im Bundesstaat New York die Schule besucht, studiert sie dort auch Schauspielerei. Aber erst der Umzug nach Paris bringt sie weiter voran. Sie landet nach Model-Engagements auf den Titelseiten diverser Hochglanz-Magazine. Ihre vorgelebte Coolness macht sie mysteriös.
Sie ist bekannt für ihre extravagante Kleidung und ausgefallenen Auftritte. Ihr gestyltes, androgynes und betont unterkühltes Image ist bedeutender Bestandteil der Bühnenperson Grace Jones. Durch ihr Spiel mit den Geschlechterrollen wurde sie im Umfeld des Studio 54 zu einem Idol der schwulen Gemeinschaft. In der ersten Hälfte der 1980er Jahre wurde sie mit der ‚One Man Show’ zur Stilikone.

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Tom Moulton spricht sie daraufhin an, es doch einmal mit Gesang zu versuchen. Mit ihm zusammen nimmt Grace ‚Portfolio’ auf, das stark vom damaligen Disco-Sound geprägt ist. Zwei weitere Alben (‚Fame‘, ‚Muse‘) erscheinen '78 und '79, bringen die Dame aber nicht entscheidend voran. Erst als sie sich die Dienste ihrer Landsleute Sly & Robbie sichert, geht es auch kommerziell steil bergauf, insbesondere mit dem 1981er Meisterwerk ‚Nightclubbing‘. Auch ihre Gewohnheit, bekanntere Songs zu covern, geht in die nächste Runde. Dann wendet sie sich vom reinen Discoklang ab und tendiert neu Richtung New Wave.
Nach dem etwas enttäuschenden ‚Living My Life‘, legt Jones erst einmal eine Pause vom Musikgeschäft ein und widmet sich der Schauspielerei. An der Seite von Arnold Schwarzenegger tritt sie in ‚Conan Der Barbar‘ auf und spielt das Bond-Girl Mayday in ‚Im Angesicht Des Todes‘. Die Rollen legen sie auf stereotype Charakter fest, die nur das Image transportieren, das sie bis dato ohnehin pflegt. Deshalb wendet sie sich von Hollywood ab und tut sich mit Starproduzent Trevor Horn (Yes, Frankie Goes To Hollywood, Tom Jones, Paul McCartney, Pet Shop Boys, Rod Stewart, Tina Turner) zusammen, der ihr ‚Slave To The Rhythm’ auf den Leib schneidert. Mit dem gleichnamigen Titelsong stanzt sie ihren Namen für alle Ewigkeiten ins Buch der Musikgeschichte.

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Das Album toppt alle ihre vorhergehenden Erfolge und macht Grace Jones zum international geachteten Superstar mit millionenfach verkauften Platten. Mit dem 1989 erscheinenden ‚Bulletproof Heart‘ scheint die Zeit für Grace Jones dann vorbei zu sein. Ende 2006 kommen ihre Fans bei Live-Darbietungen in den Genuss von neuem Material. Unter der Mithilfe ihrer alten Kumpels Sly & Robbie sowie u.a. Brian Eno und Tricky nimmt sie ein neues Album auf, das 2008 unter dem Namen ‚Hurricane‘ erscheint. Auf einmal ist Grace wieder im Rampenlicht und man fragt sich unwillkürlich, wie man all die Jahre ohne ihre starke Präsenz hat auskommen können. Sie bleibt eben eine Marke für sich.

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