Xenon Kino Berlin

Filmkunstkino in Berlin-Schöneberg

May 2023

R. I. P. Tina Turner

TinaTurnerRIP
Anna Mae Bullock aka Tina Turner * 26.11. 1939 † 24.05. 2023 (Bild: »Tina« © Piece Of Magic Film)
Nun ist mit Tina Turner auch noch eine der erfolgreichsten Rock-, Rhythm 'n' Blues und Pop-Sängerinnen verstorben.
Aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen in Nutbush, im Süden der USA, zog es sie Ende der 1950er-jahre nach St. Louis, dem Mekka des Rhythm and Blues. Dort lernte sie den Musiker Ike Turner kennen, stieg in seine Band als Backroundsängerin ein, und feierte schon bald erste Erfolge als 'Ike And Tina Turner.' Phil Spector's »River Deep, Mountain High« war 1966 der erste große Hit. 1973 folgte »Nutbush City Limits«. 1975 spielte sie die Acid-Queen in der Verfilmung der Rock-Oper »Tommy« mit der Musik von The Who. Die Ehe mit Ike Turner war von Drogen und Gewalt geprägt, sie ließ sich scheiden, und hatte einen Berg Schulden am Hals. In der Folge tingelte sie durch kleinere Konzertsäle, um finanziell alleine wieder auf die Füsse zu kommen. 1984 kam dann das Album »Private Dancer« heraus, und katapultierte Turner zum Superstar. Der Titelsong und die Single »What's Love Got To Do With It« wurden Mega-Erfolge. 1985 spielte sie erneut in einem Kinofilm an der Seite von Mel Gibson mit: »Mad Max III - Jenseits der Donnerkuppel«. Der dazugehörige Titel »We Don't Need Another Hero« noch ein Superhit. Tina Turner füllte in unzähligen Tourneen ganze Fußballstadien rund um die Welt. 1993 erschien mit »Tina - What's Love Got To Do With It« ein Spielfilm von Brian Gibson über ihr Leben, dargestellt wird sie von Angela Bassett. Ihre letzten Lebensjahre verbrachte sie mit ihrem neuen Mann in der Schweiz …
Im August 2021, kurz nach dem zweiten Corona-Lockdown, zeigten wir noch die Doku »Tina«, in der sie sagte: »Es war kein gutes Leben. In manchen Bereichen schon, aber das Gute glich das Schlechte nicht aus. Ich will nicht daran erinnert werden ...«

R. I. P. Helmut Berger

HelmutBergerRIP
Helmut Berger* 29.05. 1944 † 18.05. 2023 (Bild: »Helmut Berger, meine Mutter und Ich« © Salzgeber & Co. Medien)
Nun ist der Österreicher Helmut Berger kurz vor seinem 79. Geburtstag entschlafen.
Mit 18 zog er nach London, wo er sich mit Gelegenheitsjobs durchschlägt, Schauspielunterricht nimmt und beginnt, als Fotomodell zu arbeiten. Nach seinem Umzug nach Rom ist Berger zunächst weiter als Modell und als Filmstatist tätig. 1964 lernt er an einem Strand den italienischen Starregisseur Luchino Visconti kennen. Die beiden werden später Lebensgefährten. Visconti fördert Bergers Schauspiel maßgeblich: Er besetzt ihn in seiner Episode für den Omnibusfilm ‘Hexen von heute’ (1967) und verhilft ihm mit der Rolle des Martin von Essenbeck in seinem Historiendrama ‘Die Verdammten’ (1969) zum internationalen Durchbruch. Berühmt ist vor allem Bergers Drag-Bühnennummer, in der er mit Nylonstrümpfen, High Heels und Korsage Marlene Dietrichs Showauftritt in ‘Der blaue Engel’ imitiert - 1970 spielt er in Massimo Dallamanos Verfilmung von Oscar Wildes ‘Das Bildnis des Dorian Gray’ die Titelrolle. In der Folge dreht Berger eine Reihe von Filmen, die heute zu den Klassikern des Kinos der 70er Jahre zählen: Vittoria De Sicas ‘Der Garten der Finzi Contini’ (1970), der im selben Jahr mit dem Oscar als Bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet wird; 'Salon Kitty’ (1976) von Tinto Brass. Seine größten künstlerischen Erfolge feiert Berger aber mit zwei weiteren Visconti-Filmen: ‘Ludwig II.’ (1972), in dem er kongenial den bayrischen Märchenkönig verkörpert, der langsam dem Wahnsinn verfällt. 1974 folgt Viscontis ‘Gewalt und Leidenschaft’ (1974) über einen alternden Kunstprofessor (Burt Lancaster), der sich in einen jungen Studenten (Berger) verliebt. Berger wird durch diese Rollen zum Weltstar und ist spätestens Mitte der 70er Jahre in den Boulevard-Medien omnipräsent. Sein ausschweifendes und extravagantes Partyleben im europäischen Jet Set bringt ihm den Ruf eines Bonvivants und Enfant terribles ein. Nach Viscontis Tod im Jahr 1976 stürzt Berger in eine tiefe persönliche und künstlerische Krise, die mit der generellen Krise des italienischen Kinos ab Mitte der 70er Jahre zusammenfällt. In der Folge kann Berger an seine frühen Triumphe nicht mehr anknüpfen.
2013 nimmt er dann noch an dem RTL-Dschungelcamp ‘Ich bin ein Star, holt mich hier raus’ teil, die er aber bereits am dritten Tag wegen gesundheitlicher Probleme verlässt …

Frühling!

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