Xenon Kino Berlin

Filmkunstkino in Berlin-Schöneberg

Hinter der Tür
D / HUN 2011 • 98 Min. • frei ab 12
Regie: István Szabó (s. a. »Mephisto« (1981))
Buch: István Szabó (s. a. »Albert Nobbs« (2011)), Andrea Vészits nach dem Roman von Magda Szabó
mit: Helen Mirren (s. a. »Caligula« (1970 / 1984) und Erzählerin in »Barbie« (2023)), Martina Gedeck (s.a. »Der Baader Meinhof Komplex« (2008)), Károly Eperjes, Gábor Koncz, Enikó Börrcök
Kamera / Bildgestaltung: Elemér Ragályi
Schnitt / Montage: Réka Lemhényi
Musik: --

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Ungarn in den 1960-er Jahren: Haushälterin Emerenc

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arbeitet für die junge Schriftstellerin Magda ... nach Jahren der Willkür und Zensur hat diese endlich literarischen Erfolg ...

Nach dem vielfach preisgekrönten Roman Hinter der Tür der ungarischen Autorin Magda Szabó erzählt Oscar-Preisträger István Szabó die Geschichte zweier charismatischer Frauen im Ungarn der 60er Jahre. Beide sind durch ihre Herkunft und Lebensumstände weit entfernt von der Welt der anderen: Hier die hochgebildete Schriftstellerin Magda, der nach Jahren der Zensur endlich Erfolg zuteil wird; dort die rätselhafte Haushälterin Emerenc mit ihrem eigensinnigen Blick auf das Leben und die Menschen, mit ihrer seltsamen Macht über Menschen und Tiere. »Es gibt zwei Arten von Menschen auf der Welt«, sagt Emerenc. »Die, die fegen, und die, die fegen lassen. Jesus hat gefegt.«

Eine merkwürdige Faszination geht von Emerenc aus, ihrer unbeugsamen Strenge, dem schroffen Wechsel von Rauheit und zärtlicher Fürsorge, dem eigenwilligen Verständnis von Gut und Böse, ihrem Wissen von den Geheimnissen der Natur. Bald schon ist Emerenc aus dem Leben Magdas und ihres Ehemanns Tibor nicht mehr wegzudenken - und die Nachbarn wissen zu berichten, was Emerenc selbst nie zugeben würde: dass auch Magda ihr mehr und mehr ans Herz gewachsen ist. Eine Grenze bleibt, für Magda wie für alle anderen: Noch niemals hat Emerenc jemanden in ihr Haus gelassen. Die Tür bleibt verschlossen, sichtbares Zeichen der Mauern, mit denen Emerenc ihr Leben, ihre Geschichte umgeben hat. Sind die Geschichten wahr, die sie erzählt, vom jüdischen Kind, das sie versteckt hat; von den Zwillingen, die vom Blitz erschlagen wurden; von der Mutter, die sich im Brunnen ertränkt hat? Hinter der Tür, scheint es, liegen Schmerz und Einsamkeit. Während Magdas literarischer Erfolg wächst, zieht sich Emerenc mehr und mehr in ihre geheimnisvolle Welt zurück. Sie ist alt geworden. Als sie ihr Haus schließlich gar nicht mehr verlässt, gerät die Nachbarschaft in helle Aufregung. Nur Magda scheint in der Lage, den entscheidenden Schritt über die Schwelle zu tun. Ihr allein vertraut Emerenc. Doch worin besteht dieses Vertrauen? Die Tür zu öffnen ? oder das Geheimnis von Emerenc zu schützen? Die tiefe, ungewöhnliche Beziehung, die sich über die Jahre zwischen den beiden so ungleichen Frauen entwickelt hat, muss sich an der Frage von Leben und Tod beweisen.

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Emerenc wirkt verschlossen in ihrer Strenge ...und was verbirgt sich hinter ihrer stets geschlossenen Haustür?

Dieser Film lief im Xenon im April 2012

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